Strahlendosis was ist das?

Die Angabe einer Strahlendosis ohne genauere Bezeichnung bezieht sich meistens auf die effektive Dosis. Mit der effektiven Dosis wird das Auftreten von stochastischen Strahlenschäden quantifiziert. Vereinfacht gesagt wird also aus der vom Körper aufgenommenen Energiedosis durch Gewichtung der biologischen Gefährlichkeit der Strahlenart und der Gefährdung der belasteten Organe die Rechengröße "effektive Dosis" ermittelt. Dieser Wert kann verwendet werden, um die Folgen der Strahlenbelastung abzuschätzen.

Die Strahlendosis wird in Sievert angegeben. Allerdings wird die Maßeinheit Sievert auch für andere Dosisangaben als die Effektivdosis verwendet. Z.B. Äquivalenzdosis und Organdosis.

Meist werden Werte in Millisievert (mSv) oder Mikrosievert (µSv) angegeben.

Strahlendosis Beispiele

Beispiel Fliegen: Flug in ca. 10.000m Flughöhe

Ein 8,5-Stunden-Flug von Frankfurt nach New York führt beispielsweise zu einer Strahlenbelastung von 42 Mikrosievert (µSv). 24 Stunden in bis zu 10.000 Meter Flughöhe, die auf einem Flug nach Auckland zusammenkommen, ergeben für den Passagier eine Dosis von 78 µSv. Vielflieger müssten rund 400-mal jährlich über den Atlantik jetten, um den international festgelegten Grenzwert von 20 Millisievert (mSv) für beruflich strahlenexponierte Personen zu erreichen. Das Flugpersonal ist in dieser Hinsicht eher gefährdet. Ein theoretischer Daueraufenthalt in dieser Höhe (z.B. für ein Jahr) würde eine effektive Strahlendosis von 40 mSv pro Jahr ergeben.

 

Strahlendosis in der Medizin

50% der effektiven durchschnittlichen Jahresdosis (3.8 mSv) der Bevölkerung entstehen durch medizinische Anwendungen. Ein Röntgenthorax entspricht etwa der Strahlenbelastung auf einem Transatlantikflug (10-100 μSv). Bei einem einem CT-Schädel erreicht die Dosis 3 mSv, bei einem CT-Thorax oder der Wirbelsäule 1-10 mSV, bei einem CT Abdomen gut 10mSv oder bis zu 100mSv.

Die Strahlenbelastung bei einer Röntgenthoraxaufnahme kann also mit der natürlichen Strahlendosis von 10 Tagen verglichen werden. Ein CT kann in ungefähr mit einer natürlichen Strahlenbelastung von 3 bis 6 Jahren verglichen werden.

Weitere Strahlendosis Werte

2 mSv/Jahr: Die in Deutschland übertragene Strahlendosis durch medizinische Anwendungen

2,1 mSv/Jahr: Natürliche Strahlenbelastung in Deutschland (Mittelwert)

20 mSv/Jahr: Der Grenzwert für beruflich radioaktiver Strahlung ausgesetzter Personen in Deutschland

100 mSv/Jahr: Jahresdosiswert, der allgemein mit einem erhöhten Risiko für Neoplasien in Zusammenhang gebracht wird (5 x CT-Abdomen).

1000 mSv/Jahr: Die Dosis für eine vorübergehende Strahlenkrankheit (mittlere subletale Dosis) wird bei 1000 mSv angesetzt, die für eine mittlere letale Dosis (50% sterben) bei 4000 mSv und die letale Dosis (annähernd 100% sterben) bei 7000 mSv.